Ergebnisse der Dissertation überzeugend präsentieren (II)

Die Ergebnispräsentation für die Doktorarbeit wird am Ende der Schreibphase noch einmal als unerwartete Hürde wahrgenommen. Anfangen, bevor es zu spät ist! So lautet die Empfehlung, wenn es darum geht, Diskussion und Ergebnisse Ihrer Doktorarbeit zu schreiben. Was bedeutet diese Empfehlung konkret? Warten Sie nicht zu lange damit. Das Schreiben der Schlusskapitel, bestehend aus Diskussion der Ergebnisse sowie Fazit und Ausblick, bereitet Doktorand:innen auf der Zielgeraden unerwartetes Kopfzerbrechen. Es ist schwer, einen guten Anfang mit der Einleitung zu finden, aber auch die Doktorarbeit mit einem überzeugenden Ergebnis abzuschließen. Es ist nicht einfach, nach einem langen Forschungsprozess die Ergebnisse in der gebotenen Kürze zusammenzufassen. Manche sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht. Es besteht die Befürchtung, dass es in der Kürze der Zeit nicht mehr möglich ist, die wesentlichen Ergebnisse zu erfassen und gründlich zu überarbeiten. Mit diesem Vorgehen bleibt die Ergebnisdarstellung oberflächlich.

Ergebnispräsentation für die Doktorarbeit

Aus diesem Grund ist unbedingt anzuraten, die Ergebnisse bereits lange vor dem geplanten Abgabetermin zu verfassen. Es geht darum, diesen Text immer wieder zu überarbeiten und mit bedeutend erachteten Inhalten zu ergänzen. Fazit und Ausblick entstehen nicht über Nacht – schon gar nicht in der letzten vor dem Tag des Abgabetermins. Wenn Sie Fazit und Ausblick schreiben, dann bereiten Sie diesen abschließenden Arbeitsschritt gut vor. Überlassen Sie nicht dem Zufall  auf den letzten Drücker vom Zaun. Für die Benotung fällt es weniger ins Gewicht, wenn inhaltliche Details stellenweise fehlen, die die Gutachter:innen ohnehin unterschiedlich beurteilen. Dagegen kann sich eine unzureichende Ergebnisdarstellung  eher negativ auf die Benotung auswirken. Es ist durchaus möglich, dass die Gutachter:innen beispielsweise im Anschluss an die Disputation verlangen, die Ergebnisdarstellung noch einmal zu überarbeiten. Erst mit der Druckfreigabe ist Veröffentlichung möglich. Monatelange Verzögerungen sind die Folge.

Ideen für das Ergebnis notieren und in den Schreibprozess einbeziehen

Eigentlich wissen Doktorand:innen schon lange vor der eigentlichen Fertigstellung, welche Ergebnisse zentral und für die Beantwortung der Fragestellung relevant sind. Daher sollten Sie sich während des gesamten Schreibprozesses systematisch Notizen machen, wenn Sie eine Idee für ein mögliches Ergebnis haben. Diese Notizen sollten Sie unbedingt in ganzen Sätzen festhalten, um den Sinn auch noch nach vielen Monaten nachvollziehen zu können. Mit der Zeit haben Sie einen Blumenstrauß von Thesen, die in keinem Zusammenhang stehen, sich wiederholen oder nicht mehr passen. Daher ist es wichtig, dieses Textkorpus zwischendurch zu überarbeiten, um den Überblick zu behalten. Sie werden feststellen, dass Sie relativ schnell eine Rohfassung erhalten, mit der Sie weiterarbeiten können und Sie Ihr Fazit voranbringen.

Überarbeitung der Ergebnisse mit zeitlichem Abstand

Die Überarbeitung sollte immer mit einem zeitlichen Abstand stattfinden, weil wir durch die zeitliche Nähe den uns vertrauten Text nicht wirklich lesen, sondern nur „denken“.  Fehler, inhaltliche Schwächen und ungenaue Formulierungen werden nicht sofort erkannt. Im digitalen Zeitalter mag es altmodisch klingen, wenn ich Ihnen empfehle, den Text hin und wieder auf Papier zu überarbeiten. Es lohnt sich auf jeden Fall, das Medium zu wechseln.

Falls Sie Fragen zur Ergebnispräsentation für die Doktorarbeit haben, können Sie sich telefonisch oder per E-Mail an mich wenden.